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Meine Jawa

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Meine Jawa 350/640 mit Velorex Beiwagen
 

Im Oktober 1998 kaufte ich mir dann noch dieses Jawagespann Bj. 1994 mit 20.000 km Laufleistung und einer Kiste voller Ersatzteile für 3250,-- DM.
Wie bin ich noch mal darauf gekommen? 15 Jahre fuhr ich die verschiedensten Solomotorräder aber die kleinen Gespanne haben mich auch schon immer fasziniert. Ich sah den Anwendungsbereich als Wintergespann oder um Lasten (größere Einkäufe etc.) zu transportieren. Dann habe ich die Idee aber immer wieder verworfen. Nach meinem 2. Besuch des Alten Elefantentreffen am Nürburgring reifte der Entschluss dass so ein Gespann doch etwas tolles sei. Mittlerweile war auch schon unsere Tochter da und könnte im Beiwagen mitfahren, war meine Überlegung. Meine Frau kann dann auf ihrer Maschine auch wieder fahren und muss nicht aufs Kind aufpassen, wenn Papa Motorrad fährt.Ich wollte immer schon Gespann fahren und als wir Nachwuchs bekamen, hatte ich endlich einen Grund. Meine Tochter  möchte den Beiwagen auch nicht mehr missen, es macht ihr einfach viel Freude.
Das Gespannfahren macht mir so viel Spass, das ich die Honda seit dem Kauf der Jawa noch kein einziges mal mehr bewegt habe. Mittlerweile ist der TÜV abgelaufen und da habe ich sie ersteinmal abgemeldet.

Im November fuhr ich dann mit dem Gespann und meinem Bruder im Beiwagen zur Dekra nach Düsseldorf, um mir meine nächsten 2 Jahre Fahrspaß zu sichern. Die Straßen waren zwar schneefrei, aber hier und dort lag immer noch etwas am Straßenrand herum und Eisplatten sahen wir auch gelegentlich. Am TÜV angekommen sahen wir, dass der ganze Platz mit festgefahrenem Schnee belegt und teilweise vereist war. Mir kamen Bedenken und ich überlegte ob ich nicht lieber wieder fahren sollte. Aber dann dachte ich mir, wenn man mir hier mein Gespann abnimmt, dann werden die Herren auch Gespann fahren können. Also meldete ich mich an und ein junger Mann kam heraus um mein Gespann in Augenschein zu nehmen. Als er dann fahren wollte, fragte ich ihn ob er denn Gespannerfahrung hätte und er sagte mir, er habe schon einiges an Gespannen gefahren. Ich lies es mir aber nicht nehmen (ich hatte ja ein wenig Angst um mein "neues Motorrad"), ihn darauf hinzuweisen, dass die Hinterradbremse mit dem Seitenwagen gekoppelt ist und wenn man nur die Vorderadbremse betätigt, das Gespann nach links zieht. Er nahm das zur Kenntnis, hörte aber irgendwie nicht richtig zu hatte ich das Gefühl. Jedenfalls fuhr er wo kein Schnee lag ein paar Meter, testete die Hinterradbremse und schien zufrieden zu sein. Dann fuhr er um die Halle herum bis wir ihn nicht mehr sehen sondern nur noch hören konnten.

Das Geräusch, das ich dann hörte, konnte ich erst nicht richtig einordnen. Ich sagte zu meinem Bruder, dass sich so ein geplatzter Motor anhören müsste. Er meinte aber, der Prüfer sei mit dem Gespann vor die Wand gefahren. Womit er auch Recht behalten sollte. Als wir uns gerade auf den Weg machen wollten, um nachzusehen, startete er schon wieder den Motor und kam um die Ecke gefahren. Was ich dann sah, lies mir mein Blut in den Adern gefrieren. Der Lenker war verbogen, und der Blinker hing herunter. Als er uns erreichte, war sein lapidarer Kommentar nur: Die zieht aber stark nach links. Da sah ich dann erst, dass auch der Kupplungshebel verbogen und der Spiegel defekt war.

Das Ende dieser Geschichte ist, dass es sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelte. Die Dekra hat den Zeitwert abzüglich Restwert wie von meinem Gutachter bestätigt bezahlt und ich habe das Gespann mit gebrauchten und neuen Ersatzteilen wieder aufgebaut.

Auf dem Rückweg des Elefantentreffen im Bayrischen Wald Januar 99 (mein Bruder fuhr natürlich wieder mit) hatte ich einen Motorschaden. Die mittleren Kurbelwellenlager haben sich festgefressen. Mein Händler sagte mir zwar das man das nicht selber reparieren könne aber  wir zerlegten dann in unserer Halle den Motor. Eine Kurbelwelle im Austausch war mir zu teuer. Da uns aber die wichtigsten Geräte zur Verfügung standen, trennten wir sie kurzerhand selber und tauschten die Kurbelwellenlager aus. Die Pleuellager wurden bei dieser Gelegenheit gleich mitgetauscht. Danach setzten wir die Kurbelwelle wieder zusammen. Sehr viel Mühe und Zeit investierten wir dabei in das Richten der Welle, denn sie sollte ja hinterher wieder sauber und ohne zu große Vibrationen laufen. Bei dieser Reparatur wurden noch die gesamten übrigen Lager im Motorraum und im Getriebe ausgewechselt und gegen deutsche Lager ersetzt. Jetzt funktioniert alles  wieder einwandfrei. Meine Jawa  fühlt sich nun dank der Westlager auch auf der Autobahn wohl. Das ist meines Wissens übrigens die einzige Jawa die es schafft mehr als 5 km auf der Autobahn Dauervollgas zu fahren.

Mittlerweile sind die Zylinder ziemlich verschlissen. Sie klappert recht laut und hat auch nicht mehr die volle Leistung. Ich fahre jetzt vorne mit einem Ritzel, das einen Zahn kleiner als Original ist, um genügend Kraft hier in der bergigen Gegend zu haben.
Heute habe ich von der Post meine Bestellung erhalten. Neue Kolben im Übermaß. Jetzt heißt es nur noch ausschleifen
 - nein keine Angst das werde ich wohl machen lassen müssen - einfahren und dann , so hoffe ich hat sie wieder ihre alte Leistung. Dann kann ich auch wieder mit  dem Originalritzel fahren. Da die Jawa ein Langhuber ist und hohe Drehzahlen angeblich nicht so gut verträgt, wäre das für die Haltbarkeit auf jeden Fall besser.

30.03.2000 So wieder mal was gemacht, ich habe am Beiwagen und am Hinterrad einen neuen Mantel montiert.Der Hinterrradreifen hat bei meiner Fahrweise ca. 5500 km gehalten, ich denke das ist ganz O.K, jetzt habe ich einen Barum gekauft, der hat eine Lage mehr Nylon in der Seite und auch unter dem Profil. ich hoffe das der Reifen dadurch etwas steifer ist und sich das Fahrverhalten noch verbessert. Die Testfahrt mit dem Beiwagenreifen( auch Barum) läßt mich darauf hoffen. Beim Hinterradausbau gab es Probleme, da die Distanzhülse welche das Hinterrad ausrichtet irgendwie korridiert war, war eine sauarbeit bis ich die Steckachse raus hatte. nur erwärmen hat geholfen. Außerdem ist jetzt das 15er Ritzel wieder drin. Sie ist zwar nicht mehr so kräftig am Berg, dafür ist aber das Drehzahlniveau im letzten Gang auf ein erfreuliches Maß abgesunken.
Die original Sportauspuffanlage habe ich auch schon lackiert. Sie soll insgesamt eine bessere Abstimmung und mehr Kraft bringen. bin mal gespann wenn sie installiert ist.
So nun ist es passiert, bevor ich die Sportanlange montierte, habe ich meine Jawa verkauft, aber ich bin froh das ich sie hatte. Sie hat mir doch immer viel Spass gemacht. Ich habe auch den Umbau meiner CX 500 zum Gespann schon fertig; den Bericht könnt ihr demnächst hier auf meiner Seite lesen......

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